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SNSF Consolidator Grants für Dr. Falestin Naïli und Dr. Sabine Hohl

Die Projekte aus den Fachbereichen Nahoststudien und Philosophie erhalten jeweils rund 1,7 Millionen Franken Fördergelder

Mit ihrem SNF-Projekt «Unterbrochene Zukunft» will die Sozialhistorikerin Dr. Falestin Naïli unsere Sichtweise auf die Zeit zwischen dem Ende des Osmanischen Reiches und dem Beginn des Zeitalters der Nationen in der arabischen Welt erneuern. Im Fokus stehen vier Momente im 19. und 20. Jahrhundert, in denen von lokalen Akteuren geplante soziale und politische Projekte im arabischen Raum abgebrochen und durch kolonialistische oder nationalstaatliche Modelle ersetzt wurden. Durch die Auseinandersetzung mit diesen unvollendeten Projekten werden die Ideen und Vorstellungen der lokalen Bevölkerung ins Zentrum der historischen Perspektive gerückt, und insbesondere deren alternative Artikulationen von Zugehörigkeit und politischer Gemeinschaft. Falestin Naïli ist Postdoktorandin am Departement Gesellschaftswissenschaften der Universität Basel und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut français du Proche-Orient (Ifpo). Sie wurde 2007 an der Universität Aix-Marseille promoviert und spezialisiert sich auf die Geschichte der spätosmanischen und Mandatzeit Palästinas sowie Jordaniens.

Dr. Sabine Hohl befasst sich in ihrem Forschungsprojekt «Elternschaft neu definiert» mit dem Elternbild in unserer Gesellschaft. Dabei setzt sie sich einerseits kritisch mit den bereits bestehenden Vorstellungen sowie rechtlichen Grundlagen des Elternseins auseinander. Sie wirft dabei Fragen über die Rechte und Pflichten von Eltern auf und diskutiert auch die biologischen Aspekte dieser Institution. Andererseits legt Hohl auch einen besonderen Fokus auf neuere Familienmodelle, wie das «Co-Parenting» oder Konstellationen mit mehr als zwei Elternteilen. Ziel ist es, eine normative, liberal-egalitäre Fundierung für das Konzept «Elternschaft» zu schaffen. Sabine Hohl wurde 2014 an der Universität Zürich promoviert und ist derzeit als Postdoktorandin am Fachbereich Philosophie der Universität Bern tätig. Für ihr Projekt wird sie diesen Frühling ans Departement Künste, Medien und Philosophie der Universität Basel wechseln.