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Ringvorlesungen im Herbstsemester 2024

Vorlesungssaal Rheinsprung

Von Psychoanalyse und Literatur über das Anthropozän bis hin zu sprachlicher Vielfalt und Geschlechterforschung – im Herbstsemester laden fünf Ringvorlesungen dazu ein, sich mit aktuellen wissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.

Die Ringvorlesung Literatur und Psychoanalyse untersucht die enge Verbindung zwischen der poetischen Tätigkeit und dem psychoanalytischen Zugriff und beleuchtet, wie sich beide Disziplinen gegenseitig beeinflusst haben – aber auch, welche Abwehrreaktionen es gab. Die Geschichte dieser Verschlingung von Poesie und Psychoanalyse ist komplex – die Ringvorlesung nähert sich diesem faszinierenden Feld in einer vielstimmig angelegten Reihe von Vorträgen an.

Das Zeitalter des Menschen

Die zweisprachige Ringvorlesung Focus: The Anthropocene untersucht das Konzept des Anthropozäns – einer Epoche, in der menschliche Aktivitäten die natürlichen Prozesse auf der Erde dominieren. Fachleute aus verschiedenen Disziplinen diskutieren, wann dieses Zeitalter begonnen hat, welche Schlüsselfaktoren es prägen und welche politischen, praktischen und theoretischen Implikationen sich daraus ergeben. Ziel ist es, die Chancen und Herausforderungen zu verstehen, die sich aus der Definition unserer Ära als menschengemacht ergeben.

Sprachlicher Pluralismus in Osteuropa

Die politischen und poetischen Dimensionen der Mehrsprachigkeit in Europa stehen im Mittelpunkt der Ringvorlesung Vom Imperium zur Post-Migration: Poetiken und Politiken der Polyglossie im östlichen Europa. Die interdisziplinäre, online angebotene Vortragsreihe will die vielfältigen Spannungen und Wechselbeziehungen zwischen Poetiken und Politiken sprachlicher Pluralität beleuchten – insbesondere in der Geschichte und Gegenwart osteuropäischer Regionen.

Einführung in die Gender Studies

Die Ringvorlesung Einführung in die Geschlechterforschung bringt Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Disziplinen zusammen, die anhand ihrer eigenen Forschungen zeigen, wie queer-feministische und geschlechterkritische Perspektiven in unterschiedlichen Bereichen des wissenschaftlichen Feldes eingesetzt werden, um neue Fragehorizonte zu eröffnen und produktive Blickverschiebungen anzuregen.

Wandel des Opferbegriffs

Der Begriff «Opfer» ist heute allgegenwärtig: Er bezeichnet die Opfer von Gewalttaten, Umweltkatastrophen und Mobbing. Dagegen ist das Opfer im kultischen Kontext für westliche Gesellschaften heute ein Randphänomen, und auch die Deutung des Todes Jesu als Opfer ist uns fremd geworden. Die interdisziplinäre Ringvorlesung Opfer bringen – Opfer werden – Opfer sein wird die Rede von menschlichen Opfern beleuchten – über die Jahrhunderte bis in die Gegenwart des russischen Angriffskrieges.

Sprachkompetenzen im Lebensverlauf

Unsere Sprachkompetenz entwickelt sich nicht nur während des kindlichen Spracherwerbs oder wenn wir eine neue Fremdsprache lernen; Sprache(n) lernen ist ein lebenslanger Prozess. Im Rahmen dieser Ringvorlesung thematisieren verschiedene Expert:innen unterschiedliche sprachliche und kommunikative Herausforderungen, die wir im Laufe des Lebens meistern. Im Laufe des Semesters lernen Sie aktuelle Forschungsperspektiven auf frühe oder spätere Mehrsprachigkeit, Faktoren für einen gutes Fremdsprachenlernen, sowie den produktiven Erwerb von Lese-, Schreib- und Textkompetenzen (mit und ohne KI) kennen.