/ Forschung, Doktorat, People, Info

SNSF Starting Grants für Prof. Dr. Janina Grabs, Dr. Matthias Leanza und Dr. Luregn Lenggenhager

Visual

Drei Projekte des Departements Gesellschaftswissenschaften erhalten jeweils rund 1,7 Millionen Franken Fördergelder

Prof. Dr. Janina Grabs befasst sich in ihrem Projekt mit der Wirkung von Nachhaltigkeitsgesetzen in Lieferketten von Kaffee, Kakao und Palmöl. Welche Erwartungen schüren diese Gesetze zwischen den Regulierungsbehörden und den Unternehmen, die mit diesen Rohstoffen handeln? Und wie beeinflussen diese Erwartungen wiederum den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft? Diesen Fragen geht Janina Grabs mit ihrem Team am Departement Gesellschaftswissenschaften ab Januar 2025 nach. Die Ergebnisse sollen politische Entscheidungsträgerinnen und –träger darin unterstützen, eine effektivere Nachhaltigkeitspolitik zu verfolgen.

Dr. Matthias Leanza untersucht die Entstehung der sogenannten Modernisierungstheorie, die in den USA in den 1950er-Jahren aufkam. Ehemalige Kolonialmächte verloren nach dem Zweiten Weltkrieg den Einfluss auf ihre Kolonien, die nach Unabhängigkeit strebten. Aus dieser «Krise der Imperien» entstand die Modernisierungstheorie, die diese Entwicklung im Licht eines Übergangs von «Tradition» zu «Moderne» sah und unabhängige Nationalstaaten als Ersatz für Kolonialreiche betrachtete. Mit seinem Team am Departement Gesellschaftswissenschaften untersucht Matthias Leanza ab Januar 2025, welche Auswirkungen diese Theorie auf die Stellung der ehemaligen Kolonien hatte und wie sie zur Gestaltung der globalen Ordnung der letzten 70 Jahre beigetragen hat.

Dr. Luregn Lenggenhager beschäftigt sich in seinem Projekt «Curated Escapes and Derelict Landscapes in Times of Climate Change» mit der Frage, wohin sich Wohlhabende vor den Folgen der Klimakrise zurückziehen. Tiefgreifende Umweltveränderungen durch den Klimawandel lassen Flächen veröden, gewisse Landstriche werden zunehmend unbewohnbar. Zugleich schaffen sich Eliten exklusive Rückzugsorte, von privaten Inseln über Wildreservate bis hin zu virtuellen Welten. Mit seinem Team am Departement Gesellschaftswissenschaften analysiert Lenggenhager ab 1. September 2025 die kolonialhistorischen und rassenideologischen Ursprünge solcher Zufluchtsorte. Die Forschenden wollen damit die Bedeutung solcher Orte für soziale Ungleichheit und politische Folgen des Klimawandels ergründen.