Vortragssaal, Petersgraben 27, Basel
Veranstalter:
Musikwissenschaftliches Seminar
The Eighth is singular' – Beethovens Niederschriften der achten Symphonie op. 93
Kein Ausdruck könnte die Merkmale der Niederschrift der achten Symphonie op. 93 von Beethoven besser zusammenfassen als das im Titel dieses Vortrags verwendete Zitat von Lewis Lockwood. Dass die letzten Takte des ersten Satzes dieser Symphonie vom Komponisten selbst revidiert wurden, ist für Spezialisten keine Neuigkeit, aber in den ihr zugeordneten Werkstattmanuskripten stecken weitere Spuren von Revisionsprozessen, die nicht immer eindeutig interpretierbar sind: abgeschnittene Blattränder; ‚Notat-Relikte‘; vollständig leere und von Beethoven selbst mehrmals gestrichene Takte; seltsame aufsteigende Nummerierungen, die keiner konventionellen Paginierung oder Foliierung entsprechen; sowie am Rand geschriebene Zahlenberechnungen. Der Vortrag wird einige Rekonstruktionshypothesen der Schreibprozesse behandeln, die zu solchen Spuren geführt haben könnten. Dank der im Akademie Projekt „Beethovens-Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Musikedition“ entwickelten Methoden, wird zusätzlich eine Visualisierung der rekonstruierten Prozesse angeboten werden.
Eine Kooperation mit der Ortsgruppe Basel der SMG.
Federica Rovelli hat ihre Promotion in Musikwissenschaft und Philologie im Jahr 2009 mit einer Arbeit über das Instrumental-Rondo am Ende des 18. Jahrhunderts abgeschlossen. Im Jahr 2012 war sie Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung mit einem Projekt im Beethoven-Archiv, Bonn. 2014–2018 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Akademie-Projekt „Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Musikedition“. Im Jahr 2018 hat sie eine an den Lehrstuhl für Musik-Philologie angekoppelte Junior-Professur am Dipartimento di Musicologia e Beni Culturali in Cremona (Università di Pavia) angetreten. Sie ist Herausgeberin der Bände „Ein Skizzenbuch aus den Jahren 1815 bis 1816“ und „Klaviersonaten, Band 3“ für das Beethoven-Haus, Bonn.
Dienstag, 12. November 2019, 18.15 Uhr
Musikwissenschaftliches Seminar, Vortragssaal, Petersgraben 27, CH-4051 Basel
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