Was verstehen wir unter Osteuropa? «Osteuropa» bezeichnet einen nicht scharf abgegrenzten Raum, der die östlichen Länder der Europäischen Union ebenso umfasst wie Russland, Weissrussland und die Ukraine, aber auch andere Länder auf dem Balkan (Serbien, Bosnien u.a.) oder im Kaukasus. Diese teilweise sehr unterschiedlichen Regionen verbinden gemeinsame kulturelle Traditionen und historische Erfahrungen (etwa durch den Kommunismus im 20. Jh.). Im grössten Teil wird eine slavische Sprache gesprochen, viele Regionen weisen eine lange Geschichte von kultureller Vielfalt auf. Obwohl dieser Raum immer schon Teil der europäischen Kultur war, gibt es hier für den ‚Westen‘ noch viel zu entdecken.

Der Bachelorstudiengang Osteuropa-Studien – er war der erste dieser Art in der Schweiz – vermittelt grundlegendes Wissen über Geschichte und Kulturen, Literaturen und Sprachen der osteuropäischen Regionen, und er richtet den Blick auch auf die Verflechtungen zwischen dem östlichen und dem westlichen Europa. Den Studierenden bietet sich zudem die Möglichkeit, osteuropaspezifische Kenntnisse in den Bereichen Kunst, Wirtschaft und Gesellschaft zu erwerben sowie – neben dem Russischen – eine zweite (oder sogar dritte) slavische Sprache zu erlernen.

Schwerpunkte der Lehre und Forschung

Der Bachelorstudiengang Osteuropa-Studien wird vom Slavischen Seminar und von der Professur für Osteuropäische Geschichte am Departement Geschichte gemeinsam angeboten. Ergänzend können Studierende einschlägige Veranstaltungen der Kunst-, der Wirtschafts- und der Gesellschaftswissenschaften belegen.

Der Fokus der Osteuropa-Studien an der Universität Basel liegt auf der Kultur und Geschichte des 19., 20. und 21. Jahrhunderts. Es werden Veranstaltungen zu allen drei grossen Regionen – Russland bzw. ehemalige Sowjetunion, Ostmitteleuropa sowie Südosteuropa – angeboten. Nach einer Einführungsphase, in der ein Überblick über die verschiedenen Regionen sowie über Methodik und Theorien der beteiligten Fächer vermittelt wird, können die Studierenden eigene regionale und thematische Schwerpunkte setzen und das erworbene Wissen bei Studienexkursionen und Aufenthalten vor Ort vertiefen.

Eine Besonderheit in Basel ist die fundierte Auseinandersetzung mit dem osteuropäischen Film, die mit einer Einführung in die Filmwissenschaft beginnt und im Laufe des Studiums durch regelmässige Veranstaltungen zum osteuropäischen Kino vertieft wird. Zudem werden praktische Theaterseminare angeboten, die der Vorbereitung einer Bühnenaufführung in russischer Sprache dienen.

Im Spracherwerb ist das Erlernen des Russischen für alle Studierenden obligatorisch, der Erwerb zumindest einer weiteren osteuropäischen Sprache wird empfohlen. Neben dem Russischen bietet das Slavische Seminar Kurse in Kroatisch/Serbisch, Polnisch und Tschechisch an. Zudem können Kurse in Ungarisch und Jiddisch besucht werden.

Der Studiengang Osteuropa-Studien gliedert sich in folgende Bereiche:

  1. Spracherwerb Russisch
  2. Länderkunde Osteuropas
  3. Historischer Kernbereich: Einführung in das Geschichtsstudium, Einführung in die osteuropäische Geschichte, Geschichte der Regionen Russland/Sowjetunion, Ostmitteleuropa und Südosteuropa, Modul «Archive, Medien, Theorien»
  4. Kulturwissenschaftlicher Kernbereich mit den drei Modulen: Slavische Literaturwissenschaft, Slavische Sprachwissenschaft und Visuelle Medien in Osteuropa
  5. Erweiterungsbereich mit vier Modulen (es müssen zwei davon gewählt werden): Kunst in Osteuropa, Gesellschaft in Osteuropa, Wirtschaft in Osteuropa, eine zweite osteuropäische Sprache

Studienaufbau

Der Bachelor ist der erste Studienabschluss vor dem Master und umfasst insgesamt 180 Kreditpunkte (KP). Beim Bachelorstudiengang Osteuropa-Studien handelt es sich um einen sogennannten Monostudiengang, der ohne weitere Fächer zu 150 KP studiert wird. Hinzu kommt der freie Wahlbereich (30 KP). Ein Kreditpunkt ECTS entspricht ungefähr 30 Arbeitsstunden.

Bachelor of Arts (180 KP)
Osteuropa-Studien
150 KP
 
 
Freier Wahlbereich
30 KP
Studiengang

Fächerkombination

Als integrierter, in sich interdisziplinär angelegter Vollstudiengang kann der Bachelorstudiengang Osteuropa-Studien mit keinem zweiten Studienfach kombiniert werden.
Neben dem integrierten Studiengang bietet die Philosophisch-Historische Fakultät das Studienfach Osteuropäische Kulturen an, das mit einem zweiten Bachelorstudienfach kombiniert werden kann.

Der freie Wahlbereich besteht aus frei wählbaren Lehrveranstaltungen. Sie sind einsetzbar zur Vertiefung in den gewählten Studienfächern, zum Einblick in andere von der Universität Basel angebotene Fächer und/oder zum Erwerb von zusätzlichen Sprachkompetenzen.

Zulassungsbedingungen Bachelor

Für die Zulassung zu einem Bachelorstudium an der Philosophisch-Historischen Fakultät ist das Studiensekretariat der Universität Basel zuständig. Die Zulassung erfolgt gemäss den Zulassungsrichtlinien des Rektorates:

  • mit schweizerischem Vorbildungsausweis, 
  • mit ausländischen Vorbildungsausweis oder
  • als Gaststudent (kein Abschluss an der Universität Basel angestrebt)

    Die eidgenössische bzw. schweizerische Maturität erlaubt den Zugang zu allen Bachelorstudiengängen.

    Zu allen weiteren Fragen informieren Sie sich bitte hier.

    Einschreibedaten

    Die Anmeldung für das Bachelor- und Masterstudium – auch zu einem verspäteten Zeitpunkt – muss innerhalb festgelegter Anmeldefristen erfolgen.

    Infoveranstaltungen

    Die Universität Basel organisiert regelmässig Informationsanlässe für das Bachelor- und Masterstudium. Die Philosophisch-Historische Fakultät weist auf ihrer Veranstaltungsseite jeweils darauf hin. 
    Einige Fachbereiche bieten zusätzlich separate Informationsanlässe oder Begrüssungsveranstaltungen an. Bitte informieren Sie sich auf der Seite des entsprechenden Fachbereiches, wann und wo solche Veranstaltungen angeboten werden.

    Bachelor Prüfung & Abschluss

    Fristen und Termine Bachelorstudium (siehe Merkblätter unter Dokumente und Merkblätter)

    Zur Bachelorprüfung können sich Studierende anmelden, die im zu prüfenden Fach 60 KP bzw. im Studiengang 120 KP erbracht und die für den Abschluss zählenden Seminararbeiten im zu prüfenden Fach oder im Studiengang absolviert haben. Der Nachweis erfolgt durch Vorlegen der Modulzuordnung.

    Es kann neu auch nur ein Fach pro Session geprüft werden. Das bedeutet, die beiden Bachelorprüfungen können auf zwei Sessionen verteilt werden (Achtung: nur bei Studienfächern – bei Studiengängen ist eine Trennung der beiden Prüfungen nicht möglich).

    BA-Prüfungen: Auf Grund der freien Verfügbarkeit von KI-Textgeneratoren (wie bspw. ChatGPT) hat die Phil.-Hist. Fakultät beschlossen, die Durchführungsart der BA-Prüfung anzupassen. Mit dieser Anpassung soll die Eigenleistung der Studierenden sichergestellt werden. Neu werden ab FS23 die BA-Prüfungen wieder in den Räumen der Universität unter Aufsicht geschrieben. Dabei handelt es sich um digitale «bring-your-own-device» Prüfungen. Die Prüfungstermine bleiben unverändert bestehen. Prüfungskandidat*innen beachten bitte unbedingt das aktualisierte Merkblatt zum Ablauf der BA-Prüfungen sowie das neue Anmeldeformular (Studienfach, Studiengang). Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Studienadministration.

     HS 2023FS 2024HS 2024FS 2025
    Anmeldeformulare (Studienfach / Studiengang) verfügbar ababgelaufen22.01.2426.08.2420.01.25
    Anmeldezeitraumabgelaufen04.03. - 22.03.2423.09. - 11.10.2403.03. - 21.03.25
    Schriftliche Prüfungen06.12. - 07.12.23 & 11.12. – 13.12.2317.05. & 24.05.2406.12. & 13.12.2409.05. & 16.05.25
    Notenmitteilungen19.01.2428.06.2417.01.2501.07.25
    Abschlussantragformulare spätestens verfügbar ab05.01.2414.06.2403.01.2502.06.25
    Prüfungseinsicht und Antrag auf Abschluss22.01. - 09.02.2429.07. - 16.08.2420.01. - 07.02.2504.08. - 22.08.25
    Diplomfeier20.04.2412.10.2426.04.2518.10.25

    Unter Vorbehalt nachträglicher Änderungen.

    Weiterführende Masterstudien

    Der Bachelorabschluss in Osteuropa-Studien qualifiziert zur Fortsetzung des Studiums auf Masterstufe. An der Universität Basel werden aufbauend u.a. die Masterstudienfächer Osteuropäische Geschichte und Slavistik (die untereinander oder je mit einem zweiten Studienfach kombinierbar sind) sowie die integrierten Masterstudiengänge Literaturwissenschaft und Europäische Geschichte in globaler Perspektive angeboten. Mit gewissen Auflagen ist der Übergang in den Masterstudiengang European Global Studies möglich. Daneben eröffnet der Bachelor Möglichkeiten für den Berufseinstieg etwa in den Bereichen Medien, Verlage, Kultur(-Management), Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Diplomatie oder in kulturellen, politischen, gemeinnützigen, internationalen Organisationen bzw. NGOs. Dafür ist allerdings ein ergänzender Masterabschluss vorteilhaft.